Komm in den Park

Ich war in einem bekannten Freizeitpark in Frankreich. Als ich eines Abends mit einer Achterbahn fuhr, passierte etwas sehr seltsames. Die Bahn hielt an und das restliche diffuse Licht ging aus. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und mein Handy hatte kein Signal.

Ich versuchte, mich zu orientieren, aber alles, was ich sehen konnte, war das kalte Mondlicht, das durch das Fenster des Achterbahnwagens drang. Ich rief nach Hilfe und hoffte, dass mich ein Mitarbeiter des Parks hören würde, aber es kam keine Antwort. War es schon so spät? Konnte es sein, dass ich vergessen worden war?

Ich beschloss, den Ausgang zu suchen. Warum war hier kein Mitarbeiter mehr? Und warum war es so dunkel? Es war, als wäre die tiefste Nacht hereingebrochen. Ich ging den großen Platz entlang, an dem das imposante Schloss stand. Am Tag sah alles friedlich und kindlich aus, aber in der Dunkelheit verursachte es eine Gänsehaut auf meinem Rücken.

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass mich etwas beobachtete. Und dann hörte ich es – die Lautsprecher. Sie spielten eine unheimliche Melodie in einer Endlosschleife. Immer und immer wieder. Es hörte sich an wie ein Kinderlied, aber langsamer, tiefer und dröhnender. Am Anfang hatte ich die Melodie gar nicht wahrgenommen, wahrscheinlich, weil ich meinen eigenen Herzschlag hörte, aber jetzt hatte ich das Gefühl, dass die Melodie immer lauter und ohrenbetäubender wurde.

Ich legte einen Sprint ein und erreichte nach einer langen, engen Straße den Ausgang des Parks. Ich drückte gegen das Drehkreuz, aber es war verriegelt. Wie sollte ich hier bloß herauskommen? Die Melodie wurde lauter und meine Ohren dröhnten. Schmerzverzerrt drehte ich mich um und sah etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

In der Mitte der Straße stand eine Kreatur und starrte mich an. Es war ein Maskottchen aus dem Park, aber es war rabenschwarz und anstelle von Augen quoll eine rötliche Flüssigkeit hervor und lief auf den kalten Asphalt. Ich starrte das Wesen für einen Schockmoment an und schüttelte unbewusst leicht den Kopf. Das Maskottchen nickte und kam langsam auf mich zu.

Panik erfasste mich und ich hechtete nach links. Instinktiv drehte ich mich weg von dem Monster und rannte zum äußeren Rand der Absperrung am Eingang. Jetzt war ich in der Falle. Das Monster kam direkt auf mich zu und versperrte mir den Fluchtweg zurück ins Innere des Parks.

Doch dann entdeckte ich etwas – zwischen dem Metallgitter und der Parkmauer war eine kleine Lücke. Ich zwängte mich durch, zog den Bauch ein und schaffte es schließlich. Das Maskottchen starrte mich zornig an, als ich auf der anderen Seite war, aber ich rannte einfach weiter.

Ich lief, so schnell ich konnte, bis ich die Straße erreichte. Keuchend und schweißüberströmt blieb ich stehen und sah mich um. Der Freizeitpark lag hinter mir, dunkel und still. Ich war raus.

Ich wusste nicht, was in dieser Nacht passiert war, aber ich wusste, dass ich nie wieder zurückkehren würde. Ich würde diesen Ort und seine unheimlichen Maskottchen für immer hinter mir lassen. Ich rannte nach Hause und schwor, nie wieder einen Freizeitpark zu betreten. Die Erinnerung an die schreckliche Nacht würde mich für immer verfolgen, aber ich war einfach nur dankbar, dass ich noch am Leben war.