Die Fabrik

Es war ein dunkler und stürmischer Abend, als ich mich auf den Weg machte, um mir die alte, verlassene Fabrik anzuschauen, von der mir mein Freund erzählt hatte. Die Fabrik lag am Rande der Stadt und war seit Jahren geschlossen. Niemand wusste genau, was früher dort produziert wurde, aber es hieß, dass es etwas mit Chemikalien zu tun hatte.

Ich stieg aus meinem Auto und sah mich um. Die Fabrik sah genauso aus, wie man sich eine verlassene Fabrik vorstellt: ein riesiges, verfallenes Gebäude mit zerbrochenen Fenstern und verrosteten Schornsteinen. Ein Schild an der Tür verkündete: „Betreten verboten“. Doch ich hatte mich schon immer für Abenteuer und Geheimnisse begeistert, also beschloss ich, die Fabrik zu betreten.

Ich drückte gegen die Tür, doch sie war verschlossen. Also suchte ich nach einem anderen Eingang und fand schließlich ein kleines Fenster, das ich einschlagen konnte. Vorsichtig kletterte ich hinein und landete in einem dunklen, verstaubten Raum. Der Geruch von Chemikalien hing noch in der Luft und ich musste husten.

Ich zückte meine Taschenlampe und leuchtete den Raum ab. Überall lagen verstreut alte Maschinen und Geräte herum. Offenbar hatte hier schon lange niemand mehr sauber gemacht. Ich ging langsam weiter und fühlte mich immer unwohler. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht alleine war.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir und drehte mich schnell um. Doch da war niemand. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Geräusche als Einbildung abzutun. Doch dann hörte ich wieder Schritte und das Klappern von Maschinen. Es klang, als würde jemand oder etwas durch die Fabrik laufen.

Ich beschloss, dass es Zeit war, zu gehen. Schnell lief ich zurück zum Fenster, durch das ich gekommen war, und kletterte hinaus. Als ich im Freien war, atmete ich erleichtert auf und lief zu meinem Auto. Doch als ich einstieg und den Motor starten wollte, bemerkte ich, dass mein Tank fast leer war. Verdammt, dachte ich, jetzt muss ich wieder zurück in die Fabrik, um Benzin zu holen.

Ich seufzte und ging zurück in die Fabrik. Dieses Mal war ich vorsichtiger und achtete genau darauf, ob sich irgendetwas bewegte. Ich fand einen Raum, in dem sich ein alter Benzinkanister befand. Er war zwar leer, aber ich hoffte, dass ich irgendwo im Gebäude noch mehr Benzin finden würde.

Ich ging weiter und leuchtete mit meiner Taschenlampe in jeden Raum, an dem ich vorbeikam. Schließlich fand ich eine Treppe, die nach unten führte. Vorsichtig stieg ich hinab und gelangte in einen Keller, in dem sich mehrere große Tanks befanden. Sie waren voll mit Benzin und ich atmete erleichtert auf.

Ich ging zu einem der Tanks und öffnete ihn. Mit dem Benzinkanister in der Hand begann ich, das Benzin abzufüllen. Plötzlich hörte ich wieder Schritte hinter mir und drehte mich um. Doch da war niemand. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Geräusche als Einbildung abzutun.

Ich füllte den Benzinkanister und ging zurück zu meinem Auto. Doch als ich den Motor starten wollte, geschah etwas Seltsames: Das Auto sprang nicht an. Ich versuchte es immer wieder, aber es tat sich nichts. Plötzlich spürte ich, wie sich etwas von hinten an meine Beine klammerte. Ich schrie auf und drehte mich um.

Was ich sah, ließ mich vor Schreck erstarren: Vor mir stand eine seltsame Kreatur, die aussah wie eine Mischung aus Mensch und Tier. Sie hatte lange Krallen und Zähne und starrte mich mit ihren leuchtenden Augen an. Ich wusste, dass ich in Gefahr war und begann zu laufen.

Ich rannte zurück in die Fabrik und hoffte, dass ich irgendwo ein Versteck finden würde. Die Kreatur folgte mir dicht auf den Fersen und ich konnte ihren Atem in meinem Nacken spüren. Schließlich erreichte ich einen Raum, in dem sich ein alter Schrank befand. Ich versteckte mich dahinter und hielt den Atem an.

Die Kreatur kam näher und ich konnte ihren Gestank riechen. Ich betete, dass sie mich nicht entdecken würde. Doch dann hörte ich, wie sie anfing zu winseln und sich dann entfernte. Ich atmete erleichtert auf und wartete ein paar Minuten, bevor ich vorsichtig aus meinem Versteck hervorkam.

Ich lief so schnell ich konnte zurück zu meinem Auto und versuchte es erneut zu starten. Dieses Mal sprang der Motor sofort an und ich trat aufs Gas. Ich fuhr so schnell ich konnte zurück zur Stadt und war dankbar, als ich endlich in Sicherheit war.

Ich erzählte niemandem von meinem Erlebnis in der Fabrik, denn ich wusste, dass mir niemand glauben würde. Aber ich werde diesen schrecklichen Ort niemals vergessen und werde auch nie wieder dorthin zurückkehren.